Die Stadtgeschichte geht bis auf das Jahr 1193 zurück. In diesem Jahr stiftete Fürst Jaromar I. von Rügen das
Zisterzienser-Nonnenkloster auf einem Berge. Diese Gründung hatte die Entstehung der villa montis, der späteren
Stadt Bergen, zur Folge. Laut Visitationsprotokollen von 1535 und 1539 war das Kloster zur Unterhaltung der
Schule verpflichtet.
1537
Das nach 1537 eingerichtete Schulhaus lag an der Ecke der Joachimberg- und Kirchstraße. Der wesentliche Zweck
der Schule lief darauf hinaus, Schüler zum Chorsingen in der Kirche auszubilden. Die Ausbildung erfolgte durch
einen der zahlreichen Priester, der dann den Titel "Scholemeister" führte.
1906
Die Bergener Kaufmannskompanie ergriff die Initiative zur Einrichtung einer höheren Schule, anfangs ohne Erfolg.
Mit Unterstützung des Landrates Freiherrn von Malzahn und Spenden gelang es noch 1906, eine Knabenschule einzurichten.
Aufgrund der schnellen wirtschaftlichen Entwicklung am Ende des 19.Jh. auf Rügen konnte die "Stadt- und Provinzschule"
den Anforderungen, eine Schule für ganz Rügen zu sein, nicht genügen. Auch das Bedürfnis nach höherer Schulbildung
verstärkte die Forderungen nach einer Realanstalt. Die Stadt Bergen übernahm die Schule. Sie trägt die Bezeichnung
"Stadt- und Provinzschule", sie ist eine Knabenschule.
1911
hat die Stadt Bergen diese Schule als städtische Schule übernommen. Im Oktober beschlossen die städtischen Körperschaften
die Errichtung eines neuen Schulgebäudes und am 3.Dezember wurde feierlich der Grundstein gelegt.
1912
erfolgte die Angliederung als Rektoratschule an die städtische Realschule Greifswald.
1913
Der 1. April 1913 gilt als Gründungstag der Schule. Am 30.Juni fand bezüglich der Feier des 300-jährigen Bestehens der
Stadt Bergen die feierliche Einweihung der neuen Schule statt. Herr Bürgermeister Kersten hielt die Weihrede und
taufte die Schule auf den Namen Ernst-Moritz-Arndt-Schule Durch Ministerialerlass vom 28. März 1913 wurde die
Umwandlung der gehobenen Knabenschule in eine Realschule genehmigt.
1918
Durch Ministererlass und Eröffnung der Untersekundar wird die Schule nun zur Realschule.
1927
wird aus der Realschule eine Oberschule.
1930
Am 23.April 1930 wurde die Schule durch den Erlass des Ministers zu einem Reformrealgymnasium, damals die häufigste Schulform,
umgewandelt.
Der lange Weg bis zur Demokratie
1937
Schulreform: Oberschule für Jungen als
Ernst-Moritz-Arndt-Schule (Vergl. Abbildung - Nur wenige Lehrer tragen Uniform)
1942
Es
erfolgte die Angliederung der Mädchenschule in Bergen an die
Ernst-Moritz-Arndt-Schule
1944
Es kam zu verstärkten
Unterrichtsausfall durch Einberufung vieler Lehrer. Durch den Krieg wurden Ende
1944 die letzten Zeugnisse ausgegeben. Anfang 1945 wurde der Unterricht
eingestellt und die Schule diente als Seuchenlazarett.
1945
Am 1.
Oktober 1945 wurde die Schule mit den Zweigstellen Binz, Putbus und Sellin
wieder eröffnet (15 Abiturienten). Im Gymnasium wird die auf der Grundlage der
Schulreform von 1946 geschaffene vierjährige Abiturstufe realisiert.
1959
Die bisherige Oberschule wurde in "Erweiterte
allgemeinbildende polytechnische Oberschule" (EOS) umbenannt. Rund 30 Jahre trug
die Schule nun die Bezeichnung "Erweiterte Oberschule Bergen".
1965
Am 25.Februar 1965 beschloss die Volkskammer das Gesetz über das
einheitliche sozialistische Bildungssystem. Die Erweiterte Oberschule bestand
nun nur noch aus den Klassenstufen 11 und 12.
1981
Am 23.Januar
1981 wurde der fakultative Unterricht eingeführt, der das spätere
Hochschulstudium vorbereiten sollte. Einige Lehrgänge waren "Weltliteratur des
19. Jahrhunderts" und "praktische Mathematik". Für hervorragende Leistungen
wurde den Schülerinnen und Schülern die "Lessing-Medaille" nach der Reifeprüfung
überreicht. Diese Medaille war die höchste Schülerauszeichnung in der
DDR.
1990
Ab 1990 erfolgte die Umstrukturierung des Gymnasiums.
Nach §1 des Schulreformgesetzes wird die gymnasiale Ausbildung in Bergen zum
Schulbeginn am 26. August 1991 an zwei Standorten vorgenommen: Am
Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Bergen mit den Außenstellen in Garz und Binz und
Theodor-Billroth-Gymnasium in Bergen-Süd.
Noch nicht am Ende des Weges
1992
Die Außenstelle in Garz wurde geschlossen und die Schule trägt nun wieder den Namen "Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium".
1995
Der Neubau des Fachgebäudes entsteht in der Waldstraße. Pünktlich zum Schuljahresbeginn 1995/1996 wurde der Bau fertiggestellt.
In dem neuen Gebäude stehen 14 Fachunterrichtsräume, 14 Klassenräume, 12 Gruppen- und Kursräume sowie 12 Vorbereitungs- und
Materialräume zur Verfügung. Der Erweiterungsbau enthält Fachklassenräume für die naturwissenschaftlichen Bereiche, der
Informatik sowie der Bereiche Musik und Kunst.
1996
Mit dem 1. August 1996 werden beide Gymnasien in Bergen aufgelöst und mit dem Namen "Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium"
als einheitliches Gymnasium verbunden.
1997
erfolgt am E-M-A-Gymnasium (Nord) in der Arndtstraße 7 die Ausbildung für die Sekundarstufe II. In der Zweigstelle
Bergen-Süd, ehemals Theodor-Billroth-Gymnasium, wird die Orientierungsstufe unterrichtet.
2000
Die Grundsteinlegung der lang herbei gesehnten Turnhalle ist erfolgt.
Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium mußte seit Bestehen (1913) auf eine solche Einrichtung verzichten.
Der Sportunterricht erfolgte in der Turnhalle Bergen-Süd (ehemals Theodor-Billroth-Gymnasium) und im
Sportbereich der Berufsschule. Nun soll eine moderne drei Felder Halle entstehen, die endlich einen
niveauvollen Sportunterricht ohne Hindernisse gewährleisten wird.
2001
Am 01. Oktober 2001 fand die feierliche Einweihung der neu entstandenen Sportstätte statt. Mit der Grundsteinlegung vor gut
einem Jahr verfügt das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium nun endlich über eine eigene Turnhalle. Von den 50 Zuschauerplätzen lässt
sich das sportliche Geschehen auf dem 26 x 45 Meter großem Spielfeld gut beobachten. Mit Hilfe von Vorhängen kann das Spielfeld
im Abstand von 15 Metern in drei Felder aufgeteilt werden. Modernste Einrichtung und die Ausstattung mit zahlreichen
Sportgeräten animieren zu sportlichen Aktivitäten.
2003
Am 01. April 2003 wurde unsere Schule nicht nur 90 Jahre alt sondern auch offiziell zur "Europaschule" ernannt.
Dazu fanden diverse Feierlichkeiten statt, die auch von vielen ehemaligen Schülern und Lehrern besucht wurde.
2004
Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium erhält den Titel "Umweltschule in Europa".
2005
Die Bauarbeiten für das deutsch-polnische Zentrum für Sprache und Kultur beginnen nach den Sommerferien. Das zuvor
als provisorische Kunstgalerie genutzte Dachgeschoss wird um eine Zwischendecke erweitert und erhält im Trockenbauverfahren
Wärmedemmung und Trennwände. Das seit 7 Jahren erfolgreich praktizierte "Tonartprojekt", ein in Zusammenarbeit mit der
Musikschule eingerichteter Musik- und Ensemblezug gerät durch Schulgesetztänderung in Gefahr. Schüler, Eltern und Lehrer
protestieren gemeinsam in der Landeshauptstadt.
2006
Am 31. März erfolgt die feierliche Einweihung der neuen Dachbodengalerie mit Landrätin Kerstin Kassner.
Mit dem "Kiek ut", eine astronomische Aussichtsplattform, wird am höchsten Punkt des Schuldaches eine
Wetterstation in Betrieb genommen. Änderung am Schulgesetz erlauben es nicht mehr, dass das Arndt-Gymnasium
mit Beginn des Schuljahres 06/07 neue fünfte Klassen eröffnet. Nach den Sommerferien wurde das neue Atrium,
welches das Hauptgebäude und das Fachgebäude miteinander verbindet, eröffnet. Außerdem wurde die sogenannte
"Chill-Out-Lounge" für die Erholung der Schüler bereitgestellt.
2008
Das Ostseegymnasium Sassnitz wird aufgelöst. Die Schüler kommen nach Bergen.
Damit ist von ursprünglich drei Gymnasien nur noch ein Gymnasium auf Rügen übrig.
Achten wir darauf, dass es im Zuge der geplanten Kreisgebietsreform nicht verschwindet.