Langzeitprojekte

Vor vier Jahren wurde die Idee geboren, mit Schülern in der Projektwoche ein funktionierendes Zweierkajak nach Bauplänen aus dem Jahr 1913 zu bauen. Sechs Interessierte fanden sich und erstmals eine angemessene Summe für den Kauf der wichtigen Materialien. Die benötigten Werkzeuge und Holzbearbeitungsmaschinen gehören seit langem zur Grundausstattung des Fachbereiches Kunst am EMA-Gymnasium. Innerhalb einer Woche wurde der gesamte Holzrumpf fertig gestellt und erste Lackierarbeiten durchgeführt. Im folgenden Schuljahr gelang es weitere Teile aus Holz zu fertigen und die Stoffbespannung des Rumpfes vorzunehmen. Nach einem Jahr Pause konnten im Schuljahr 2009/10 wichtige Kleinteile, wie die Sitzflächen, die Rücklehnen, die Paddel, aber auch das Setzbord und die komplexe Deckbeplankung angefertigt werden. Alle Schülerinnen und Schüler arbeiteten nach erfolgter Einweisung und unter Aufsicht an verschiedenen Holzbearbeitungsmaschinen und erwarben so neue technologische Kenntnisse und handwerkliche Fähigkeiten. Besonders präzise arbeiteten dabei die Mädchen an den zu erfüllenden Aufgaben. In freiwilliger, zusätzlicher Arbeit konnten durch zwei Schüler unter der Leitung von Herrn Webers sämtliche Schleifarbeiten und die Lackierung vorangetrieben werden. Nun ist ein Ende des Projektes absehbar und alle Beteiligten fiebern der Bootstaufe, das Kajak soll „GUSTAV“ heißen, aber auch der ersten Probefahrt entgegen. Was noch fehlt sind: Metallbeschläge, Bootstaue, aufblasbare Luftkammern und die Steueranlage, für deren Bau spezielle Materialien zu beschaffen sind. Die Namen aller beteiligten Schüler sollen in eine Metallplatte eingraviert werden, diese wird auf dem Deck verschraubt. Es gibt noch einiges zu tun, doch dank der unermüdlichen Arbeit der Bootsbauenthusiasten ist alles zu schaffen. An dieser Stelle gilt der Dank den bisher am Projekt beteiligten Schülerinnen (7) und Schülern(8) sowie Herrn Biernatzki für seine fachliche Unterstützung als Bootsbauer und Herrn Scheibe für seine Geldspende, durch die wichtige Materialien für die letzte Etappe erworben werden konnten. Die Arbeit am Projekt stellt für die Schüler, aber auch für mich eine persönliche Erfahrung und Bereicherung dar. (H. Webers, FL Kunst, Projektleiter)

Baubeginn des Zweierkajaks in der Projektwoche des Schuljahres 2006/07.

Im ersten Bild ist der unfertige Rumpf des Kajaks zu sehen, Kiel, Steven, Querspanten und stabilisierende Längsleisten sind montiert. Darunter ist das Boot in seiner vollen Länge von 5,10 m dargestellt. Im Bild oben stehen die ersten Projektgruppenteilnehmer neben dem fertigen, unbespannten Rumpf.

Die Fortsetzung der Arbeiten am Kajak in der Projektwoche des Schuljahres 2007/08

Auf diesen Bildern sind vorbereitende Vermessungsarbeiten und die langwierigen Schritte des Aufspannens der Bootshaut auf den fertigen Holzrumpf zu sehen.

Abschlussarbeiten in der Projektwoche des Schuljahres 2009/10 und freiwillige Arbeiten in 2010

Die Schüler messen Teilstücke des Setzbordes aus und sägen diese passgenau zu.

Auf beiden Bildern ist der mit Tuch bespannte Rumpf zu sehen, an welchem weitere Arbeiten am Deck vorgenommen wurden, so sind hier bereits das Setzbord und die Aufnahmen für die beweglichen Rückenlehnen montiert. Die Deckbeplankung mit verschiedenfarbigen Leisten wurde begonnen.

Nachdem die Deckbeplankung geschlossen war, wurden alle Teile geschliffen und mit bis zu sechs Schichten klarem Bootslack lackiert. Erst jetzt sind die Holzteile vor Spritzwasser geschützt und die honiggelbe Färbung verleiht einen warmen, edlen Glanz. Abschließend müssen noch das Tuch des Rumpfes mehrfach mit einem speziellen Anstrich versehen und diverse kleine Beschlagteile anmontiert werden. Zugleich gilt es die dringende Frage der sicheren Aufbewahrung des Kajaks zu klären.

Allen Teilnehmern am Projekt sei gedankt, nur durch ihre fleißige Arbeit, ihre Ausdauer und ihre Bereitschaft zeitliche Opfer auf sich zu nehmen, konnte das Vorhaben praktisch umgesetzt werden. Als Projektleiter hoffe ich, dass es allen Beteiligten viel Spaß bereitet hat und sie etwas für ihre Zukunft mitnehmen konnten.

(H. Webers, FL Kunst, Projektleiter)